Musikhaus am Bielstein – der musikalische Salon in Reinhausen
Sendung: | Mittendrin Redaktion |
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AutorIn: | Tina Fibiger |
Datum: | |
Dauer: | 03:44 Minuten bisher gehört: 381 |
Manuskript
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Es ist eine sehr intime Konzertkulisse, mit der Konzertpianist Bernhard Wünsch in Reinhausen an eine historische Tradition anknüpfen möchte. Sie erinnert an die musikalischen Salons des 19. Jahrhunderts, wo das Publikum auch mit den Künstlern und über ihre Werke ins Gespräch kam.
O-Ton 1, Bernhard Wünsch, 24 Sekunden
„Es ist ja eigentlich auch die Entstehung der Kammermusik des 19. Jahrhunderts. Diese Musik wurde oft, gerade wenn sie sozusagen neu vorgeführt wurde, in kleineren Salons gezeigt im Privaten wo es, ich sag mal, größere Räume gab als ein Wohnzimmer, wo halt auch 60, 50, 70 Leute zusammen saßen, auch mit den Künstlern vorher und nachher zusammen waren. Also nicht auftreten, spielen, abtreten gehen. Es ist eine andere Atmosphäre, in die Kammermusik auch hinein gehört.“
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Ursprünglich wollten sich Wünsch und seine Frau Eilika in ihrem „Konzerthaus am Bielstein“ zunächst vor allem ihren Meisterkursen für Klavier und Sopran widmen und den geplanten Tonaufnahmen. Und sie wollten die weitere Sanierung des Fachwerkgebäudes abwarten, für das ein weiterer Konzertsaal mit 120 Plätzen geplant ist. Doch schon nach dem Auftaktkonzert im Januar zeigten sich die ersten Besucher begeistert, wie der Konzertpianist berichtet. Für weitere musikalische Begegnungen stimmten neben Klassikliebhabern und Musikkennern auch Nachbarn und Anwohner, die einfach nur mal spontan einen Blick in das Musikhaus mit der Fachwerkkulisse werfen wollten.
O-Ton 2, Bernhard Wünsch, 20 Sekunden
„ Es war zugegebenermaßen lange nichts zu sehen, was wir hier tun. Wir haben mal hier aufgerissen und mal da gegraben, alles Schrittchen weise und jetzt öffnet sich das. Es gibt Leute, die das jetzt für sich entdecken und es gibt Leute, die auch froh sind und uns das auch sagen, nach den Konzerten und des Öfteren schon: „Wie schön, das sie jetzt hier sind“ Also das wird unheimlich gern angenommen. Mancher entdeckt die Klassik für sich und mancher freut sich, dass er nicht mehr nach Göttingen fahren muss.“
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Nach einer Reihe von Klavierabenden zieht das Konzertprogramm im „Musikhaus am Bielstein“ jetzt weitere Kreise, sei es mit Liederabenden, Violinkonzerten oder mit dem Konzert für Klavier, Sopran und Klarinette am Ostermontag. Ebenfalls in Planung, so Wünsch, ist ein Konzert für zwei Klaviere.
O-Ton 3, Bernhard Wünsch, Sekunden
„ Wir haben einige Pianisten, mit denen aber wir dann auch Dinge einfügen, Was Vierhändiges mit Gesang oder der/ die Pianistin spielt mit Eilika Lieder statt mit mir. Solche Mischungen werden immer entstehen. Das heißt, meine Frau und ich, wir werden immer ein bisschen in Erscheinung bleiben mehr oder weniger.Wir wollen Musik spielen und spielen lassen, die immer einen gewissen Bezug zum Vokalen hat, zum Gesang, entweder von der Musik her oder durch die Einbindung von Lied oder von Arien oder Bearbeitungen von Liedern. So wie es früher war, wenn man ein Lied gesungen hat: Man hat Lieder gesungen, dann kam ein bisschen Kammermusik, was mit Geige, was mit Cello, dann wieder ein Lied“.
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Diese Form der musikalischen Korrespondenz beschreibt der Musiker auch für den Mozartabend mit der Konzertarie aus der Oper „ La Clemenza di Tito, der B-Dur Klaviersonate und dem zweiten Satz des Klarinettenkonzertes mit Gastsolist Anton Säckl.
O-Ton 4, Bernhard Wünsch, 31 Sekunden
„Wir haben geguckt, dass wir jedem Mitwirkenden, wie man modern sagt, einen Spot geben. Diese Konzertarie, natürlich singt Eilika auch ganz andere Arien, liegt ihr sehr am Herzen. Es liegt so viel Gestaltung du Virtuosität in dieser Arie. Wenn man sagt, man macht ein Mozartprogramm ist klar, dass man mit der Klarinette den zweiten Satz spielt. Bei den Klaviersonaten, ich finde die Sonate besonders schön, weil die im 3. Satz so in Richtung Klavierkonzert sich verschleicht. Das ist eine fantastische, sehr spielerische Sonate mit vielen Facetten. Ich spiele sie einfach unheimlich gerne und deswegen habe ich mir die auch ausgesucht.“
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