Sendung: Mittendrin Redaktion
AutorIn: Tina Fibiger
Datum:
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Das Thema Zeitgeschichte verbindet die vier Museen und KZ-Gedenkstätten in der Region. Die gemeinsame Korrespondenz der KZ-Gedenkstätte Moringen, mit dem Eichsfelder Grenzlandmuseum, dem Museum Friedland und der KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora soll künftig vertieft werden. Aktuell verweist ein Flyer auf das Netzwerk, das sich unter dem Motto „Zeitgeschichte im Zentrum“ den Fragen von Flucht und Vertreibung, Migration und Erinnerungskultur widmet. Im November plant das Bündnis erstmals eine gemeinsame Podiumsdiskussion, die sich dem Mauerfall unter historischen und zeitgenössischen Aspekten widmet. Gemeinsame Bildungsformate für die vier Museen und Gedenkstätten sind ebenfalls im Gespräch. Tina Fibiger über das Bündnis „Zeitgeschichte im Zentrum“.

Manuskript

Text

Für ihren Flyer haben sich die vier Museen und Gedenkstätten auf verschiedene Aspekte zur Zeitgeschichte verständigt und auf eine kurze Formel gebracht. „Grenzen spiegeln das System“ heißt es in der Collage über das Genzlandmuseum in Teistungen. Um „Abschied –Ankunft –Neubeginn“ geht es im Museum Friedland. In der KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora wird die „KZ-Zwangsarbeit im Totalen Krieg“ thematisiert. Auf die „Konfrontation mit der nahen Tat“ verweist die KZ-Gedenkstätte Moringen. Alle vier Einrichtungen verständigen sich natürlich schon länger über gemeinsame Themen, Forschungsschwerpunkte und Projekte. Daran an knüpfen die Pläne, nicht nur das informelle Netzwerk der Gedenkstätten und Museen zu vertiefen, sondern die Bildungsarbeit vor Ort besser kennenzulernen. Unter dem Motto „1989 mal vier“ wirbt das Bündnis am 28. November erstmals mit einer Podiumsdiskussion im Grenzlandmuseum Eichsfeld für die weitere Netzwerkarbeit. Als verbindende Elemente zum Thema 30 Jahre Mauerfall werden dabei Brüche und Kontinuitäten in der Erinnerung an die Zeit des Nationalsozialismus genannt. Mit Blick auf die Ereignisse des Jahres 1989 und das Ende der DDR geht es auch um deren Bedeutung für die Erinnerungsarbeit in den einzelnen Einrichtungen. Weitere Themen will das Bündnis “Zeitgeschichte im Zentrum“ später auch im Rahmen von Ausstellungen, Workshops oder Projekten vertiefen. Dazu gehört das Thema Jugend in der NS Zeit, das in Moringen thematisiert wird, mit Fragen zu verknüpften, wie sie das Grenzlandmuseum Eichsfeld mit Blick auf die Jugendkultur in der DDR stellt. Anschließend könnte sich auch eine gemeinsame biografische Spurensuche mit der KZ-Gedenkstätte in Thüringen, weil viele Moringer Häftlinge später in Mittelbau-Dora Zwangsarbeit leisten mussten. Auch dafür setzt der Flyer „Zeitgeschichte im Zentrum“ ein Zeichen für Museumsbesucher und Zeitchronisten, sich auf Spurensuche in Moringen, Friedland, Teistungen und Nordhausen zu begeben.