„Die Siedler von Catan“ - Bauen, Handeln und strategisch Planen
Sendung: | Mittendrin Redaktion |
---|---|
AutorIn: | Hendrik Teichgräber |
Datum: | |
Dauer: | 04:25 Minuten bisher gehört: 214 |
Manuskript
Text
Der Brettspieleklassiker „Die Siedler von Catan“ wurde von Klaus Teuber im Jahr 1995 veröffentlicht und erhielt im gleichen Jahr die Auszeichnung als „Spiel des Jahres“. Mittlerweile ist das Spiel in über 40 Sprachen erhältlich. Es wurden bereits 30 Millionen Exemplare verkauft.
Die Rahmenhandlung des Spiels bildet die Entdeckung einer unbewohnten Insel namens „Catan“. Auf dieser landen verschiedene Entdeckungsexpeditionen, welche die Insel erschließen wollen. Somit startet ein Wettlauf um die Rohstoffe und die Besiedlung Catans mit Straßen, Dörfern und Städten.
Allgemein ist das Spiel für drei bis vier Spieler*innen ausgelegt und kann, je nach Verlauf, 45 bis 90 Minuten dauern. Das „Spielbrett“ stellt zunächst eine Umrandung dar, die das Meer symbolisiert. Innerhalb der Umrandung kann das Spielfeld dann mittels sechseckiger Landschaftskarten variabel aufgebaut werden. Dabei gibt es sechs verschiedene Arten von Karten: Weide, Feld, Wald, Gebirge, Lehmböden und Wüste. Auf den Karten werden daraufhin Zahlenchips von zwei bis zwölf niedergelegt, mit Ausnahme der Sieben. Mittels der Landschaften können dann verschiedene Rohstoffe generiert werden. Diese dienen folglich dem Bau von Straßen, Siedlungen und Städten und können zwischen den Spieler*innen beliebig gehandelt und getauscht werden.
Der Ablauf des Spiels funktioniert wie folgt: Wer am Zug ist, muss zunächst immer mit zwei Würfeln würfeln. Die gewürfelte Zahl beschert derjenigen Person, die eine Siedlung oder Stadt an einer Landschaftskarte mit der jeweiligen Nummer hat, den dazugehörigen Rohstoff. Nach dem Würfeln steht es der Person, die am Zug ist, frei, eine Straße, Siedlung oder Stadt zu bauen. Die Person kann aber auch in Handelsgespräche mit den Mitspieler*innen treten, um so Rohstoffe zu tauschen. Der Spielzug ist erst beendet, wenn die Würfel weitergegeben werden. Somit kann beliebig oft gebaut und getauscht werden. Gewinner*in des Spiels ist am Ende diejenige Person, die zuerst zehn sogenannte Siegpunkte erreicht hat. Ein Punkt wird durch den Bau einer Siedlung erstanden. Der Bau einer Stadt bringt zwei Punkte ein und darüber hinaus gibt es noch verschiedene Sonderpunkte. Neben den allgemeinen Regeln gibt es außerdem noch Sonderregelungen. Zum einen tritt bei der Zahl sieben eine Räuberbande auf, welche Rohstoffe blockieren und entwenden kann. Zum anderen können mit Rohstoffen auch sogenannte „Entwicklungskarten“ erspielt werden, die verschiedene Besonderheiten aufweisen.
Insgesamt ist das Spiel durch seinen variablen Aufbau und immer neue Spielszenarien sehr abwechslungsreich. Durch die Möglichkeit des Handelns und Tauschens ist das Spiel außerdem sehr kommunikativ und bei jedem Zug können alle Spieler*innen aktiv sein. Dennoch können und sollten die Spieler*innen auch einen eigenen strategischen Plan entwickeln und abwägen, wie Vorteile zu erreichen sind. Damit ist der Erfolg im Spiel nicht nur durch das Würfelglück bestimmt. Neben der klassischen Spielversion gibt es außerdem etliche Erweiterungen, die das Spiel nochmals aufwerten und teilweise grundlegend verändern. Problematisch ist allerdings, dass die Zahlen sechs, sieben und acht statistisch gesehen am häufigsten auftreten. Personen, die an diesen Zahlen gebaut haben, erhalten somit oftmals Vorteile. Ebenfalls ist es schade, dass die neuen Versionen nicht mehr aus Holz und Leinen, sondern aus Plastik bestehen. Damit geht etwas an Qualität des Designs verloren. Darüber hinaus ist das Spiel als sehr kompetitiv zu bewerten. Auf der einen Seite schafft das zwar den Reiz des Spiels. Auf der anderen Seite kann es bei zu hoher Ernsthaftigkeit gelegentlich zu Frust kommen, auch gegenüber den Mitspieler*innen.
Als Fazit ist jedoch festzuhalten, dass es jedes Mal wieder Spaß macht „Die Siedler von Catan“ zu spielen. Selbst nach vielen Runden ergeben sich immer wieder neue Konstellationen und innerhalb des Spiels wird es nie langweilig.
Zur Verfügung gestellt vom StadtRadio Göttingen
Dieses Manuskript ist urheberrechtlich geschützt und darf nur für private Zwecke benutzt werden. Jede andere Verwendung (z.B. Mitteilung, Vortrag oder Aufführung in der Öffentlichkeit, Bearbeitung, Übersetzung) ist nur mit Zustimmung der Autorin bzw. des Autors zulässig. Die Verwendung für Rundfunkzwecke bedarf der Genehmigung des StadtRadio Göttingen.