Spielerezension zu „Dixit“- Abtauchen in eine bunte Welt
Sendung: | Mittendrin Redaktion |
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AutorIn: | Pia Aldehoff |
Datum: | |
Dauer: | 03:14 Minuten bisher gehört: 106 |
Manuskript
Text
Der Satz „Ein Bild sagt mehr als tausend Worte“ prangt in verschnörkelten Buchstaben auf dem Karton des Spiels „Dixit“. Und das nicht zu Unrecht. Das liebevoll illustrierte Spiel ist nicht nur schön anzusehen, sondern ist mit seinem simplen Regelwerk für alle Menschen ab acht Jahren geeignet. Im Spiel enthalten sind 84 Bildkarten, verschiedenfarbige Abstimmungsplättchen, ein Spielbrett im Inneren der Schachtel und sechs Hasenspielsteine aus Holz. Um zu gewinnen, gilt es Punkte zu sammeln. Drei bis sechs Spieler*innen ziehen jeweils sechs Bildkarten. Jede Runde schlüpft eine andere Person in die Rolle des Erzählers. Dieser denkt sich dann zu einer der eigenen Spielkarten einen Satz, ein Wort oder ein Geräusch aus. Dabei gilt es möglichst kreativ zu sein. Nicht das Offensichtliche soll beschrieben werden. Gesucht wird ein offener Begriff, der bei den Mitspielenden eine passende Assoziation hervorruft. Sie müssen dann entscheiden, welche von ihren Bildkarten am besten zu dem Begriff oder dem Satz des Erzählers passen könnte. Alle ausgewählten Bildkarten werden dann verdeckt an den Erzähler gegeben und von ihm oder ihr erst durchgemischt und dann offen auf den Tisch gelegt. Jeder Mitspielende muss nun entscheiden, welche der Karten die Originalkarte zu dem Wort des Erzählers ist. Markiert wird die Auswahl dann mit den Abstimmungsplättchen. Punkte gibt es, wenn die richtige Karte getippt wurde oder andere Mitspieler*innen fälschlicherweise auf die eigene Karte getippt haben. Wird falsch getippt, gibt es keine Punkte. Nach jeder Runde ziehen die Mitspielenden wieder eine neue Bildkarte. So geht es Runde um Runde weiter. Wer als erstes 30 Punkte erzielt und mit seinem Holzhasen auf dem Spielplan durchs Ziel hoppelt, hat gewonnen. Die eigentliche Herausforderung bei „Dixit“ ist es, ein Gefühl dafür zu bekommen, wie konkret oder unkonkret eine Aussage formuliert sein muss. Ist die Aussage zu offensichtlich, und alle setzen auf die Erzählerkarte, gibt es keine Punkte. Wenn Sie jetzt das Gefühl haben, dieses Spiel kommt Ihnen irgendwie bekannt vor - dann haben Sie vermutlich recht. „Dixit“ ist vom Spielaufbau nicht nur so ähnlich wie das Spiel „Mysterium“, sondern wurde sogar von derselben Illustratorin, Marie Cardouat, gestaltet. Die surrealen und märchenhaften Zeichnungen bieten dabei unendlich viele Interpretationsmöglichkeiten - der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Besonders interessant ist es zu erfahren, warum wer welche Karte gelegt hat. Nichts desto trotz handelt es sich bei „Dixit“ nicht um ein Strategiespiel, sondern um ein kreatives Wortspiel. Menschen, denen dieses Spielprinzip nicht liegt und die nicht so gerne mit Worten jonglieren, werden an „Dixit“ vermutlich nicht so viel Spaß haben. Dennoch gibt der überragende Erfolg dem Spiel recht. 2010 wurde „Dixit“ zum „Spiel des Jahres“ gewählt. Mittlerweile gibt es auch jede Menge Erweiterungen, die jeweils einen komplett neuen Satz Bildkarten enthalten. Wer also mal wieder einen geselligen Abend erleben möchte, ohne sich vorher ausgiebig in komplizierte Spielanleitungen einlesen zu müssen, macht mit „Dixit“ sicher nichts falsch.
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