Podiumsdiskussion „Göttingen braucht ein Hospiz für Kinder und Jugendliche“
Sendung: | Mittendrin Redaktion |
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AutorIn: | Tina Fibiger |
Datum: | |
Dauer: | 03:31 Minuten bisher gehört: 212 |
Manuskript
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Einen Ort, der auch fröhlich sein soll, beschreibt Nicole Zimmer mit Blick auf die Pläne für ein stationäres Hospiz. Dort geht um viel mehr als die notwendige palliativmedizinische Versorgung der jungen Patienten. Ihr Wohlbefinden und auch das ihrer Eltern und Geschwister für die Oberin der DRK-Schwesternschaft im Zentrum. Nach der Gründung des Fördervereins im Dezember vergangenen Jahres reifen jetzt die Verhandlungen um ein Baugrundstück. Wie Zimmer in der Podiumsdiskussion berichtet, signalisierten die Krankenkassen finanzielle Unterstützung.
O-Ton 1, Nicole Zimmer, 17 Sekunden
„In Braunschweig beim Spitzenverband der Krankenkassen ist uns sehr wohlwollend begegnet worden. Auch der Spitzenverband sieht den Bedarf für den Göttinger Bereich, auch allein durch die große Kinderklinik der Universitätsmedizin Göttingen, wo natürlich auch sehr viele schwer kranke Kinder behandelt werden.“
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Dass ein stationäres Hospiz gebraucht wird, hat auch eine Standort- und Bedarfsanalyse für die Region ergeben. Trotz des palliativmedizinischen Netzwerkes bei der ambulanten und der stationären Versorgung von Kindern und Jugendlichen müssen auch Eltern und Angehörige bislang bis nach Bielefeld oder Magdeburg reisen, wenn sie sich eine Auszeit für die ganze Familie wünschen. Der Bedarf sei sogar größer als erwartet, berichtet Zimmer und dass das stationäre Hospiz für 180 bis 200 Familien über lange Krankheitsphasen gebraucht wird.
O-Ton 2, Nicole Zimmer, 25 Sekunden
„Es wird alles für das Kind getan, was nötig ist und was der Entlastung, der Erholung der Eltern oder der Familie auch gut tut und natürlich wird auch therapiert. In einem Kinderhospiz wird vom ersten Tag der Diagnosestellung, nämlich dass das Kind lebenslimitierend erkrankt ist, ein Hospizbedarf eventuell nötig. Und dann wird das Kind oder der Jugendliche manchmal sogar über Jahre begleitet
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Wie wichtig die Betreuung von Eltern und Geschwistern der jungen Patienten sei, betont auch Markus Röbl, Kinderpalliativmediziner an der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin. Das betrifft sowohl den stationäre Alltag in den beiden großen Palliativzimmern als auch die ambulante Versorgung der jungen Patienten und die Unterstützung ihrer Angehörigen durch ein Team von Psychologen und Sozialpädagogen.
O-Ton 3, Markus Röbl, 30 Sekunden
„Wir unterstützen ein Kinderhospiz unbedingt, weil das für viele Familien mit schwer kranken Kindern, lebenslimitierenden Erkrankungen eine Oase der Ruhe sein kann, des sich finden Könnens, insbesondere auch für die Geschwisterkinder. Die Eltern können in vertrauter Umgebung ihre Kinder auch mal den Kollegen des Kinderhospiz abgeben, sich um ihre gesunden Kinder kümmern, um sich selbst und ihre Beziehung kümmern und wissen ihr krankes Kind geborgen, können aber auch mit anderen Familien, mit ähnlich Betroffenen in Kontakt kommen, sich austauschen über Schwierigkeiten, Probleme.“
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Die DRK Schwesternschaft plant ein Kinder- und Jugendhospiz mit 10 Zimmern, Therapieräumen und Treffpunkten und wird auch die Trägerschaft übernehmen. Spätestens 2021 soll das Haus seinen Betrieb aufnehmen und den Familien eine Auszeit gewähren, die sie 28 Tage im Jahr in Anspruch nehmen können und bei Bedarf auch länger.
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