Sendung: Mittendrin Redaktion
AutorIn: Charline Rekewitsch
Datum:
Dauer: 03:38 Minuten bisher gehört: 273
Die Angst vor Ärzten*innen ist nichts Ungewöhnliches. Vor allem Kinder werden oftmals von der Atmosphäre in Kliniken und Praxen verunsichert und müssen daher erst einmal mit diesem Umfeld vertraut gemacht werden. Mithilfe der Aktion „Teddybärenklinik“ der Uniklinik Göttingen sollen die Kinder einen Einblick in die Untersuchungen und Behandlungen der Ärzte*innen bekommen und mit ihnen vertraut gemacht werden. Die Veranstaltung Teddy-Bärenklinik findet für drei Tage ab dem 03. Juni in der Uniklinik in Göttingen statt. Charline Rekewitsch ist vor Ort gewesen und hat einen Einblick in die Arbeit der Teddy-Bärenklinik bekommen. In einem Gespräch mit mehreren Beteiligten erfahren sie nun mehr von der Veranstaltung der Uniklinik Göttingen.

Manuskript

Text

Nori ist eines von vielen Kindern, das seinen Weg heute in die Uniklinik Göttingen gefunden hatte. In seinen Händen hält Nori sein braunes Kuscheltier Teddybär. Nori erzählt, dass Teddybär aus verschiedenen Gründen von den anwesenden Ärzten*innen in der Uniklinik untersucht wurde:
 

O-Ton 1, Nori (5)
„Er hatte Grippe. Er hat sich auch nicht die Zähne geputzt und deshalb hatte er auch ein Loch im Zahn. Und er war sogar gelb. Ja und der hatte Grippe. Und der hatte Fieber, Husten und Schnupfen.“

 

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Nach der Anmeldung an der Rezeption ging es für Nori und seinem Freund Teddybär ins Wartezimmer. Nach einer kurzen Wartezeit begann für ihn die Untersuchung. Schnell fand der Teddydoc heraus, dass es sich bei den Symptomen von Teddybär um eine Grippe handelte. Anschließend stand noch ein Zahnarztbesuch für Teddybär auf dem Programm. Bei diesem fand Nori heraus, dass sein Freund auch unter einem Loch im Zahn litt. Mit dem Wissen ging es für Nori und seinen Freund in die Apotheke, um dort die richtigen Mittel für die Heilung zu bekommen. Neben Nori war auch Sofia mit ihrem Hasen Hase in der Praxis anwesend. Hase klagte über Bauschmerzen und bei einer anschließenden Operation zeigte sich, dass Smarties für die Schmerzen des Hasen verantwortlich waren. Operiert wurde Hase von der Studentin Lydia Pfeil. Pfeil ist eine der Studierenden, die ehrenamtlich an der Veranstaltung Teddybärenklinik der Uni Göttingen mitwirkt. Auf ihrem Tisch hatte Pfeil bereits einige Operationen zu bewältigen:

 

O-Ton 2, Lydia Pfeil, 15 Sek.
Also ich hatte jetzt heute schon einiges an Beinbrüchen, weil Brüche natürlich immer super sind bei den ganzen Röntgenbildern hier. Und die letzte Operation waren Smarties, die verschluckt worden. Da mussten wir dann natürlich den Abdomen öffnen und dann konnte man rein gucken und konnte dann die Smarties raus nehmen.“

 

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Die Veranstaltung rund um die Teddybärenklinik findet seit 2001 einmal im Jahr in der Uniklinik in Göttingen statt. Die Teddybärenklinik steht unter der Schirmherrschaft des Leiters der Klinik für Kardiologie, Thomas Paul, und findet ab dem 03. Juni für drei Tage in der Uniklinik Göttingen statt. Diese Veranstaltung soll den Kindern einen Einblick in die Untersuchungen und Behandlungen der Ärzte*innen geben. Außerdem soll sie dazu dienen, den Kindern die Angst vor dem Arztbesuch zu nehmen. Dazu können sie verschiedene Stationen ablaufen, die dem bekannten Besuch einer Praxis nachempfunden sind: Zuerst erfolgt die Anmeldung, dann das Warten im Wartezimmer und schließlich die Untersuchung im Behandlungszimmer. Je nach Krankheit geht es dann für die Kinder mit ihren Kuscheltieren entweder zu den Röntgengeräten, zu der MRT oder zum Zahnarzt. Nach dem abschließenden Besuch der Apotheke können die Kinder auch einen Einblick in die Physiotherapie bekommen. Zudem haben die Kinder die Möglichkeit, selber Teil der Behandlung zu sein, wie einer der Hauptorganisatoren, Johannes Nolting, erzählt:

 

O-Ton 3, Johannes Nolting, 29 Sek.

Wir versuchen, die Kinder mit einzubinden. Die kommen dann hier an die Anmeldung, können dann ihre Kuscheltiere anmelden und dann werden sie in den Behandlungsbereich begleitet von einem Teddydoc - also jemandem aus den medizinischen Berufen. Entweder Studierende oder Auszubildende, die hier als Teddydocs mithelfen und dann dem Kind helfen, das Kuscheltier zu behandeln.“

 

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Die Kinder haben damit die Möglichkeit von dem Teddydoc gezeigt zu bekommen, wie man richtig einen Verband anlegt oder auch, wie eine Spritze funktioniert. Auch haben sie die Möglichkeit, die Teddydocs bei den anstehenden Operationen zu unterstützen. Die Teddybärenklinik findet am Dienstag- und Mittwochnachmittag von 15:00 bis 17:30 in der Osthalle der Uniklinik Göttingen statt und ist für jeden zugänglich.