Entspannung für zu Hause
Sendung: | Mittendrin Redaktion |
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AutorIn: | Amelie Retzlaff |
Datum: | |
Dauer: | 04:47 Minuten bisher gehört: 1773 |
Manuskript
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Seit März verläuft das Leben für viele Menschen, zumindest im Privaten, ein bisschen ruhiger. Es gibt keine regelmäßigen Sport- und Kulturveranstaltungen mehr und auch sonst verbringen die meisten den Großteil ihrer Zeit zuhause. Doch trotz der augenscheinlichen Ruhe und Entschleunigung fühlen sich viele Menschen gestresst. Sie beunruhigt die fehlende Kontrolle und Unsicherheit der momentanen Situation. Dagegen hilft es, sich auf sich selbst zu konzentrieren und bewusst zu entspannen. Dore Kaßner, die Inhaberin eines Yoga-Zentrums in Göttingen, sagt dazu:
O-Ton 1, Dore Kaßner, 38 Sekunden
„Ich glaub, dass jede Pause, auch wenn das nur zwei Minuten sind, dass das gut ist. Also dieses bewusste Abschalten und mich beispielsweise auf den Atem zu konzentrieren und einfach auch mitzukriegen: Ok, wie bin ich denn gerade in meinem Körper. Also dieses ganz bewusste Innehalten und zu spüren: wie fühlt sich das denn gerade an, dass das ja eine Korrektur mitbringt, wenn etwas falsch ist. Das heißt, wenn ich nicht drauf achte, wenn ich keine Pause mache, wenn ich einfach drauflos arbeite, dann krieg vielleicht gar nicht mit, wie schlecht ich sitze. Dann krieg ich das abends mit, dass meine Schultern verspannt sind oder am nächsten Tag.“
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Kaßner gibt auch den Tipp, den Schreibtisch direkt richtig einzustellen und nicht erst zu warten bis die Schultern oder der Nacken verspannt sind, auch wenn nur eine kurze Zeit am Schreibtisch geplant ist. Dabei können Bücher oder Bretter helfen, um den Computer zu erhöhen. Sie warnt davor, sich zu wenig Ruhe für sich selbst zu nehmen, da es schwierig ist, sich eine Entspannungsmethode anzueignen, wenn der Stress einem zu Kopf steigt:
O-Ton 2, Dore Kaßner, 38 Sekunden
„An dem Punkt, wo man sich gestresst fühlt, fängt man selten an eine neue Praxis zu machen. Man fängt dann an, wenn es eigentlich schon zu spät ist und man denkt: oh, ich bin jetzt sehr verspannt oder irgendwas funktioniert nicht mehr so wie vorher. Also, wenn die Leute mehr in die Krise kommen, dann fangen sie an was zu tun. Ich glaube nicht, dass eine stressige Zeit dazu führt, dass ich mit was wirklich Gutem anfange. Sondern, dass man gute Zeiten nutzen sollte, um eine Praxis zu etablieren, die mich im besten Fall durch stressige Zeiten mitträgt.“
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Falls Menschen aber gerade jetzt mit einer neuen Entspannungsmethode starten wollen, sollten sie darauf achten, dass sie auch wirklich Lust darauf haben. Denn es kann zu mehr Stress führen, sich zu etwas eigentlich Gutem zu zwingen, wenn es nur aus Pflichtgefühl getan wird. Außerdem ist es wichtig, sich eine eigene Taktik zu überlegen, um sich zu entspannen. Ob das ein ausgedehnter Spaziergang am Abend, Yoga am Morgen oder eine kurze Meditation in der Mittagspause ist, sollte jede Person für sich selbst entscheiden. Das Wichtigste dabei ist das Bewusstsein für die eigene Verfassung.
O-Ton 3, Dore Kaßner, 29 Sekunden
„Ich finde es immer besser mitzukriegen, wo etwas entsteht. Also wenn ich Frust habe, ist es ja gut mitzukriegen: wo ist der denn entstanden? Und was kann ich denn anders machen, damit es gar nicht zu Frust kommt. Ich würde immer damit arbeiten, mehr Bewusstheit in die Situation zu bringen. Und mitzukriegen, was läuft denn gerade schief, und was brauch ich denn, um mich wieder wohler in meinem Körper zu fühlen.“
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Eine wichtige Hilfe, um einen Ausgleich zu schaffen, ist auch die Kommunikation mit Anderen. Da viele Gespräche im Moment wegfallen, kann es helfen, bewusst Kontakt herzustellen. Zum Beispiel um über Nebensächlichkeiten zu sprechen, die sonst im normalen Alltag übermittelt werden würden. Besonders der Austausch über die Arbeit oder andere alltägliche Dinge kann den entstandenen Stress regulieren und zeigen, dass man damit nicht allein ist.
O-Ton 4, Dore Kaßner, 36 Sekunden
„Also wenn ich im Homeoffice wäre, dass ich glaube das es wichtig ist, auch wenn es jetzt gerade nicht vorgegeben ist, dass man sich weiter austauscht. Also, dass man über die Arbeit redet, über das was man gemacht hat. Ich glaub, dass wir uns ganz viel über Kontakt regulieren. Und ich glaub, dass dieses Kontaktlosere, was jetzt entstanden ist, dass das auch viel Stress und Angst verursacht. Und deshalb glaube ich, dass für mich der wichtigste Baustein ist, in Kontakt zu bleiben.“
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Ein guter Weg zu Entspannung kann auch das Achten auf eine begrenzte Arbeitszeit, eigene Routinen und Zeit für Sachen, die Spaß machen sein. Außerdem sollte man sich nicht von einem schlechten Tag oder Anderen unter Druck setzen lassen, denn Entspannung ist kein Wettkampf.
Zur Verfügung gestellt vom StadtRadio Göttingen
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