Findige Köpfe und glückliche Gewinner - Landkreis Göttingen hat den 20. Innovationspreis verliehen

Manuskript

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400 geladene Gäste warteten im Deutschen Theater in Göttingen gespannt auf den Beginn der Preisverleihung des 20. Innovationspreises des Landkreises Göttingen. Gut drei Stunden Programm waren vorbereitet, in denen die 15 Nominierten der drei Hauptkategorien in kurzen Videos vorgestellt wurden. Darüber hinaus wurden noch drei Sonderpreise, der Klimainnovationspreis des Landes Niedersachsens, sowie - in diesem Jahr zum ersten mal – der Publikumspreis vergeben. Musikalisch begleitet wurde die Veranstaltung vom Blasorchester Herzberg unter der Leitung von Matthias Meyer, die unter anderem Beethovens Europa-Hymne gespielt haben. Landrat des Landkreises Göttingen und Gastgeber der Veranstaltung, Marcel Riethig, zeigte sich im Großen und Ganzen sehr erfreut mit der Veranstaltung.

O-Ton 1, Marcel Riethig,

„Der 20. Innovationspreis des Landkreises Göttingen hatte das Motto „auf den Punkt gebracht“. Ich glaube mit der heutigen Veranstaltung haben wir es auf den Punkt gebracht. Wir sind eine Innovationsregion mit tollen Unternehmern, tollen Erfinderinnen und Erfindern und das haben wir heute gezeigt. 122 Bewerbungen - das ist Spitze. Und es war extrem schwer die Gewinnerinnen und Gewinner auszuwählen, weil alle ganz dicht beieinander liegen und jede einzelne Innovation eine tolle Leistung darstellt. Ich finde die Preisträger sind würdige Preisträger.“

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Im Mittelpunkt der Preisverleihung standen natürlich die einzelnen Innovationen und die Menschen, die diese Innovationen zu verantworten haben. Acht Gewinnerinnen und Gewinner brachte der Abend am Ende hervor. In der Hauptkategorie „Gründer*innen und Jugunternehmer*innen“ gewann den mit 3.000 Euro dotierten Innovationspreis die Firma „Grünfuchs Logistik“ aus Göttingen. Für was das Unternehmen steht und was der Preis bedeutet, erklärt Gründer und Geschäftsführer Felix Dossmann.

O-Ton 2, Felix Dossmann,

Also wir haben uns als Ziel gesetzt, die letzte Meile neu zu denken. Ich sag Ihnen ein einfaches Beispiel: wir haben ein Termin mit der DHL und die sagt wir müssen 800 Kartons wegtransportieren und das muss mit einem großen LKW passieren. Und wir haben einfach gesagt: komm doch zehnmal mit unserem Lastenrad, dann musst du nicht mit dem LKW in die Stadt. Wir versuchen einfach das Mal neu zu denken und auch den Beruf des Paketlieferanten wieder wertschätzend hinzukriegen und das mit Robotik und allem Drum und Dran, das ist das, was wir versuchen. Für mich persönlich ich bin total geflasht und das ist ganz, ganz wunderbar, es ist nämlich ganz viel Arbeit darein gegangen und es bedeutet für uns, dass wir wahrscheinlich einfacher Mitarbeiter finden und es bedeutet auch, dass wir den Investorenkreis vergrößern können und vor allem Dingen, dass die Einzelhändler in Göttingen noch verstehen, dass wir ihnen einen Service bieten, der richtig, richtig nützlich ist.

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Eine Weitere Hauptkategorie hieß „Unternehmen über 20 Mitarbeiter*innen“. In dieser Kategorie gewann die aus Osterode stammende Flügel GmbH, die sich auf das Thema Schädlingsbekämpfung spezialisiert hat. Der Preis ging an ihr Monitoringsystem „TR4P“, das dabei helfen soll, die richtigen Maßnahmen im Kampf mit Borkenkäfern zu wählen. Ausführlicher erklärt das Dr. Daniel Grosch, Leiter für Forschung und Entwicklung bei der Flügel GmbH.

O-Ton 3, Daniel Grosch,

Also es ist für uns einfach eine sehr große Wertschätzung von unserer Arbeit, die wir da eben reininvestiert haben, es ist einfach ein schönes Gefühl, ja, diese Wertschätzung zu erhalten. In unserem Unternehmen geht es weiter, also wir haben schon vorher entschieden, dass wir eben das Produkt auf den Markt bringen wollen, das heißt das hat jetzt keinen so großen Einfluss auf den Marktstart des Produktes, aber es ist natürlich eine sehr gute Werbung für uns, da wir jetzt einfach ja den Kunden zeigen können, die ja doch dieses neue Produkt einfach noch nicht kennen und das eben ganz neu auf dem Markt ist, dass es eben ein Produkt ist, was schon von verschiedenen Fachjurys entsprechend für gut befunden worden ist und dann hoffentlich so, ja, eine Hürde nimmt, das eben anzuschaffen, das Gerät.

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Der dritte im Bunde der Sieger in den Hauptkategorien ist die Aqua Computer GmbH aus Gleichen in der Kategorie „Unternehmen bis zu 20 Mitarbeiter*innen“. Die Innovation hier besteht in einem System, das Lecks in Flüssigkeitskühlsystemen weniger gefährlich macht, indem es dafür sorgt, dass aus dem Leck keine Flüssigkeit austreten kann. Neben den Hauptgewinnern gab es noch fünf weitere Preise. Der Klimainnovationspreis des Landes Niedersachsens, dotiert mit 10.000 Euro, ging an die Firma LB.Systems für das Recycling von alten Elektrobatterien aus Autos zu Energiespeichern. Dazu gab es noch Sonderpreise, die mit jeweils 3.000 Euro prämiert worden sind. Der Sonderpreis Wissenschaft und Bildung ging an die Georg-August-Universität für eine Methode um im Labor Muskelgewebe zu züchten, Der Sonderpreis Soziales und Integration ging an Alaksandra Yemelyanovich für das Entwickeln der „Elli-App“, eine Lernplattform für Kinder mit Downsyndrom und den Sonderpreis Messtechnik erhielt die Firma Ludwig Nano Präzision für einen Universaltester, um die Härte von Kunststoff messen zu können. Ganz zum Schluss der Veranstaltung wurde noch der Publikumspreis verliehen. Diesen wählten die 400 eingeladenen Gäste aus dem Pool der vorgestellten Nominierten, die nicht unter die Top 3 ihrer Kategorie fielen. Diesen Preis und die dazugehörigen 2.000 Euro gewannen die Tonwerke Jacobi aus Osterode für Ihre Dachziegel mit integrierter Photovoltaik-Anlage.