Geschrieben von Lasse Dreyer
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Die Stadt Göttingen steckt finanziell tiefer in der Krise als je zuvor. Zum 31. Oktober haben die Liquiditätskredite erstmals die Marke von 100 Millionen Euro überschritten. Oberbürgermeisterin Petra Broistedt spricht von einer „sehr ernsten“ Lage, die sich seit 2024 spürbar verschärfe. Ursache seien vor allem steigende Ausgaben bei gleichzeitig fehlender Gegenfinanzierung durch Bund und Land. Für 2024 wird ein Defizit von rund 92 Millionen Euro erwartet. Auch der Haushaltsplan 2025 steht unter Druck: Höhere Kosten etwa für Kitas und Jugendhilfe sowie geringere Einnahmen, unter anderem beim Umsatzsteueranteil, lassen ein ähnlich hohes Minus wie im laufenden Jahr erwarten. Finanzdezernent Christian Schmetz kündigt an, dass die Haushaltssperre bestehen bleiben müsse. Bis Jahresende könnten die Kassenkredite auf etwa 130 Millionen Euro steigen. Für 2026 rechnet die Stadt mit weiteren Belastungen und einem deutlich höheren Defizit als bisher geplant.