Geschrieben von Jeanine Rudat
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Wissenschaftler der Universitäten Melbourne und Göttingen haben herausgefunden, nach welchem System sich Ionenkanäle öffnen und schließen. Die Forscher fanden heraus, dass der Schlüssel in der dreidimensionalen Struktur des Proteins liegt, aus dem ein Ionenkanal aufgebaut ist. Durch die Studie können nun zielgerichtet Medikamente entwickelt werden. Ionenkanäle sind winzige Bestandteile menschlicher Zellen. Nervenzellen werden durch Ionen wie eine Batterie aufgeladen und können dadurch mit anderen Zellen kommunizieren, beispielsweise im Gehirn. Auch der Herzschlag wird einmal pro Sekunde durch ein solches elektrisches Signal initiiert. Erblich bedingte Defekte oder sogar das Fehlen bestimmter Ionenkanäle können zu Krankheiten wie beispielsweise Mukoviszidose, eine genetisch bedingte Stoffwechselerkrankung, führen.

Geschlossen - geöffnet - geschlossen: Die verschiedenen Aktivitätsniveaus eines Ionenkanals entsprechen verschiedenen Yogastellungen. (Yoga-Illustrationen: Kennguru, Grafik: Siekmann)

Dr. Ivo Siekmann vom Felix-Bernstein-Institut für Mathematische Statistik der Universität Göttingen: „Oft machen Ionenkanäle eine Zeit lang überhaupt nichts, dann zeigen sie plötzlich maximale Aktivität, bevor sie wieder abschalten. Dazwischen gibt es Aktivität auf verschiedenen mittleren Niveaus.“ (Bild: Uni Göttingen)