Geschrieben von Mathilde Lemesle
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Osterodes Bürgermeister Klaus Becker will sich für den Erhalt des kinderärztlichen Bereitschaftsdienstes im Altkreis Osterode einsetzen. Das bekräftigte er gestern bei einem Treffen im Osteroder Rathaus mit Vertretern der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen (KVN), Eltern und Kinderärzten. Ab Januar 2018 soll nach dem Willen der Kassenärztlichen Vereinigung, aber auch der Kinderärzte vor Ort, der kinderärztliche Bereitschaftsdienst im Altkreis Osterode eingestellt und nach Göttingen verlagert werden. Dies habe nichts mit der Fusion der Landkreise zu tun, sondern mit dem Mangel an Kinderärzten auf dem Land, so Harald Jeschonnek, Geschäftsführer der Göttinger Geschäftsstelle der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen. Es gebe seit Jahren Handlungsbedarf, sagte Jeschonnek. Für ihn sei der Bereitschaftsdienst ein Grund, wieso sich immer weniger Ärzte auf dem Land niederlassen. Nach einer Regelung der KVN darf kein Arzt mehr als vier Mal im Quartal einen Bereitschaftsdienst übernehmen. Außerdem müsse in der Nähe eine Kinderklinik vorhanden sein. Becker zeigte sich in dem Gespräch überrascht, dass die Kinderärzte die Verlagerung nach Göttingen befürworten und an dieser Lösung mitgewirkt hatten. Der Bürgermeister sagte, es helfe nur noch politischer Einfluss, um die Entscheidung umzukehren und den Bereitschaftsdienst zu erhalten.