Geschrieben von Jeanine Rudat
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Der Geowissenschaftler Jonas Kley von der Universität Göttingen hat die Eugen-Seibold-Medaille der Deutschen Geologischen Gesellschaft – Geologische Vereinigung (DGGV) erhalten. Mit der in diesem Jahr zum ersten Mal verliehenen Auszeichnung würdigt die DGGV herausragende wissenschaftliche Einzel- oder Gruppenveröffentlichungen in den Geowissenschaften, die nicht älter als zehn Jahre sind. Kley erhielt die Medaille für einen Artikel, den er 2008 zusammen mit Thomas Voigt von der Universität Jena in der Fachzeitschrift „Geology“ veröffentlichte. In dem Artikel stellten die beiden Wissenschaftler ihre neue Deutung eines Ereignisses vor, das die Geologie West- und Mitteleuropas vor etwa 80 Millionen Jahren prägte. Nach einer sehr langen Periode der Senkung und Ablagerung von Sedimenten wurde die Erdkruste damals eingeengt, so dass sich viele Teile heraushoben, darunter der Harz. Als Auslöser dieses radikalen erdgeschichtlichen Umschwungs galt lange Zeit die Entstehung der Alpen. Kley und Voigt zeigten in ihrem Artikel, dass stattdessen eine großräumige Umstellung der Plattenbewegungen dafür verantwortlich war.

Ausgezeichnet mit der Eugen-Seibold-Medaille 2017: Prof. Dr. Jonas Kley von der Fakultät für Geowissenschaften und Geographie. (Bild: Universität Göttingen/Gerhard Hundertmark)