Göttinger Stadtverband der FDP kritisiert Uni-Ausstellung als antisemitisch
Der Göttinger Stadtverband der FDP sieht eine Schieflage in der Diskussion um die Kunstausstellung „Geschmackssache“ in der Zentralmensa des Göttinger Studentenwerks. Es hätte aus Sicht der Partei bei der Kritik an der Ausstellung nicht um die Sexismusdebatte gehen sollen, sondern um das Titelplakat, das ein grob antisemitisches Klischee zeige, kritisiert die FDP. Einstein als bekanntesten Juden des 20. Jahrhunderts in einer schülerhaft geklecksten Zeichnung als Schwein darzustellen, hätte Anlass zu Debatten über noch immer existierende Blindheit gegenüber antisemitischen Hetzdarstellungen geben müssen, so Felicitas Oldenburg, die stellvertretende Vorsitzende des FDP-Stadtverbandes. Für eine Universität der Aufklärung sei ein solches Titelplakat undenkbar. Dass die Göttinger Universität die Zeichnung auch von der Internetseite entfernt habe, sei vor dem Hintergrund der besonderen Ausrichtung der Universität als tolerante und Grundrechte aktiv fördernde Institution richtig, so Oldenburg weiter. Die Ausstellung mit Bildern der Künstlergruppe „Das KomiTee“ war am Freitag vorzeitig abgehängt worden. Zuvor hatten sich unter anderem einige Besucher der Mensa bei der Gleichstellungsbeauftragten der Universität über einige Bildmotive beschwert, die für sexistisch gehalten wurden.