Geschrieben von Jeanine Rudat
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Im Streit um eine angemessene Vergütung des ambulanten Kinderkrankenpflegedienstes KIMBU in Göttingen soll es ein neues Schiedsverfahren geben. Das hat Inken Holldorf Leiterin der Techniker Krankenkasse Landesvertretung Niedersachsen im StadtRadio-Interview angekündigt: „Wir sind jetzt an einem Punkt, wo eine neue Schiedsperson eingesetzt werden wird. Dieses Verfahren läuft bereits. Das haben wir sofort eingeleitet, nachdem klar war, dass das Schiedsverfahren so jetzt erstmal nicht fortgesetzt werden kann. Das heißt, wir gehen davon aus, dass wir jetzt zeitnah eine neue Schiedsperson bekommen werden und wir die Verhandlungen dann auch zeitnah fortsetzen können.“ KIMBU hatte der Techniker Krankenkasse vorgeworfen, die Vergütungsverhandlungen zur Versorgung schwerkranker Kinder blockiert zu haben. Bereits seit Anfang 2016 hätten sie mit der TK darüber verhandelt, so KIMBU-Geschäftsführin Kerstin Mollenhauer. Da bis Ende vorigen Jahres keine Einigung erzielt werden konnte, hat es auf Initiative von KIMBU ein Schiedsverfahren Ende Oktober gegeben. Das dortige Verhalten der TK-Vertreterinnen sei allerdings nicht korrekt gewesen, weswegen KIMBU eine Beschwerde an die Abteilungsleitung und an die Aufsichtsbehörde versendet hat, so Mollenhauer. Sie kritisiert unter anderem, dass künftig bei jeder Versorgungsübernahme jede Angabe in der Kalkulation genau überprüft werden soll. Dadurch würden aus Sicht von KIMBU die Kinder länger als notwendig im Krankenhaus bleiben müssen. Außerdem hätten die TK-Vertreterinnen die Schiedsperson als parteiisch bezichtigt. Der Sozialrichter habe daraufhin aus Gründen der „Selbstachtung“ sein Mandat niedergelegt und es kam zu keinem Schiedsspruch. Bei der neuen Verhandlung, so Holldorf von der TK, soll unter anderem geklärt werden, ob die vereinbarte Vergütung auch bei den Beschäftigten des Pflegedienstes ankommt.