Geschrieben von Andreas Miller
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Wissenschaftler am Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie Göttingen haben eine Studie veröffentlicht, die mit einer zentralen Annahme der Molekulargenetik bricht. Sie fanden heraus, dass die Hefe Ascoidea asiatica ihren genetischen Code nach dem Zufallsprinzip übersetze. Die molekulargenetische Forschung ging bislang von einer strikten Eindeutigkeit des genetischen Codes aus, wonach eine bestimmte DNA-Sequenz stets in die selbe Aminosäure übersetzt werde. Diese Regel sei jedoch bei dem betrachteten Hefepilz ausgesetzt, so Projektgruppenleiter Hans Dieter Schmitt. Die Übersetzung ihres genetischen Codes verlaufe teilweise nach dem Zufallsprinzip in die Aminosäuren Leucin oder Serin. Zu dem Forscherteam zählen neben den Göttinger Wissenschaftlern auch Forscher der University of Bath in Großbritannien.

Die Hefe Ascoidea asiatica unter dem Mikroskop. Der Balken im Bild entspricht 5 Mikrometer (Millionstel Meter).
(Foto: Hans Dieter Schmitt / Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie)

Ascoidea asiatica übersetzt das Codon CTG nach dem Prinzip Zufall in die Aminosäuren Leucin oder Serin.
(Foto: Martin Kollmar)