Geschrieben von Johannes Meinecke
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Göttinger Agrarökologen haben bei der Untersuchung von Hummelvölkern festgestellt, dass diese in Landschaften mit viel Mais schlechter wachsen. In bunten Landschaften mit einem vielfältigen Angebot an Pollen würde das Wachstum der Insektenstaaten deutlich stärker ausfallen, so die Ergebnisse der Studie in dem Journal of Applied Ecology. Die Wissenschaftler setzten Hummelvölker in 20 verschiedenen Landschaften im Raum Göttingen aus. Diese unterschieden sich in Bezug auf durchschnittliche Feldgröße, Diversität der Nutzpflanzen sowie Flächenanteil von Raps und Mais. Anschließend dokumentierten sie die Gewichtszunahme der Völker und sammelten den Pollen der Hummeln, welcher in Kooperation mit der Abteilung Palynologie und Klimadynamik untersucht wurde. Die Ergebnisse zeigen, dass die Hummeln mit steigendem Anteil von Mais in der Landschaft weniger verschiedene Pollentypen sammelten. Dies wirke sich negativ auf die Völker aus, da eine große Vielfalt von Pollentypen für ein optimales Wachstum entscheidend sei, so Annika Hass, Doktorandin und Studienteilnehmerin. Feldgröße, Diversität der Nutzpflanzen sowie der Anteil von Raps hatten hingegen keinen Einfluss auf die Hummeln. Laut Teja Tscharntke, Leiter der Abteilung Agrarökologie und Koautor der Studie, fänden sich auf Maisfeldern weit weniger Ackerwildkräuter als bei anderen Nutzpflanzen. Durch dessen Anwendung in der Agrarwirtschaft sei ein mangelhaftes Wachstum wie bei den Hummeln auch bei anderen Insekten, insbesondere Blütenbesuchern, zu erwarten. Die Forscher empfehlen daher, die negativen Auswirkungen von Mais mit Agrarumweltmaßnahmen wie Blühstreifen, Hecken oder bunten Brachen auszugleichen.