Forscherteam untersucht Abwehrmechanismus von Schimmelpilzen
Ein internationales Forscherteam unter der Leitung der Universität Göttingen hat den Abwehrmechanismus von Schimmelpilzen untersucht. Da Schimmelpilze gerne von kleinen Bodentieren verspeist werden, wehren sie sich mithilfe von Abwehrstoffen, die sie giftig oder ungenießbar machen. Die Abwehrstoffe waren über mehrere Jahrzehnte nicht wissenschaftlich nachweisbar. Die Göttinger Wissenschaftler haben nun entdeckt, dass nicht pilzeigene Giftstoffe, sogenannte Mykotoxine, sondern bestimmte Pigmente die Pilze schützen. Diese werden von vielen Schlauchpilzen gebildet. Der Beweis für die ökologische Funktion der Pigmente wurde durch Pilzmutanten geliefert, in denen die Forscher die Bildung des Pigments unterbunden hatten. Bei den Untersuchungen wurde auch festgestellt, dass die Farbstoffe zwar abschreckend wirken, aber nicht selbst giftig sind. Die Anpassung der Zielorganismen an die Abwehrstoffe, wird aber wahrscheinlich durch deren extrem hohe Konzentration verhindert. Dies stellt ein bisher unbekanntes Phänomen in der chemischen Ökologie dar, so die Forscher.