Geschrieben von Julia Kleine
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Nach dem teilweisen Abriss einer Gründerzeitvilla im Göttinger Ostviertel am vergangenen Samstag haben Vertreter mehrerer Parteien Kritik an dem Vorgehen der Eigentümer geübt. Diese hatten mit den Abrissarbeiten begonnen, obwohl zuvor im Bau- sowie im Verwaltungsausschuss bereits eine Erhaltungssatzung beschlossen worden war. Diese war jedoch noch nicht rechtskräftig im Amtsblatt der Stadt veröffentlicht. Hier sei nicht nur aus einem historischen Ensemble eine quartierstypische Villa herausgerissen worden, sondern auch der erklärte einstimmige Wille von Bau- und Planungsausschuss, Rat und Verwaltung mutwillig niedergewalzt worden, so Hans Otto Arnold (CDU), stellvertretender Ratsvorsitzender und Vorsitzender des Bau- und Planungsausschusses. Auch Francisco Welter-Schultes von den Göttinger Piraten kritisierte diesen Vorgang als ”dreist”. Die Stadt solle nun im Bebauungsplan für dieses Grundstück die Bedingungen so festlegen, dass ein Neubau sowohl in seinen Dimensionen als auch in der Dachform detailgenau nur dem abgerissenem Haus entsprechen dürfe, erklärte Welter-Schultes. Eine ähnliche Einschätzung traf auch die FDP-Ratsfraktion. Mit dem kommenden Bebauungsplan solle für eine angemessene Fassaden- und Dachgestaltung im Neubau nach historischem Vorbild gesorgt werden, etwa durch Klinker und Satteldach, erklärte FDP-Politikerin Felicitas Oldenburg.