Geschrieben von Johannes Meinecke
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Die Auseinandersetzung um die Vergabe des Göttinger Friedenspreises der Dr. Roland Röhl-Stiftung an den Verein „Jüdische Stimme für den gerechten Frieden“ spitzt sich zu. Verschiedene Vertreter politischer Verbände in Göttingen, darunter die Grüne Jugend Niedersachsen, die Junge Union Göttingen und die Jusos Göttingen haben die Verschiebung bzw. die Absage der Preisvergabe gefordert und der „Jüdischen Stimme“ wegen Verbindungen zur BDS-Bewegung Antisemitismus vorgeworfen. Gleichzeitig haben verschiedene öffentliche Stimmen und Privatpersonen in Briefen und Statements an OB Köhler, Universitätspräsidentin Ulrike Beisiegel und Sparkassenvorstandsvorsitzenden Rainer Hald, das Festhalten an der Preisvergabe gefordert. Aktuell liegen der Redaktion mehr als 40 verschiedene Statements vor. Die Antisemitismusvorwürfe werden darin als unbegründet zurückgewiesen. Diese würden dazu dienen, legitime Kritik an der Politik Israels zum Verstummen zu bringen. Göttingens Oberbürgermeister Köhler hatte nach Kritik durch die Göttinger FDP-Ratsfraktion an der Preisvergabe, deren Aufschiebung bis zur Entkräftung der Vorwürfe empfohlen. Der Vorsitzende der vergebenden Jury, Andreas Zumach, hatte die Vergabe des Preises verteidigt und darauf hingewiesen, dass die Entscheidung der Jury, laut Satzung der Röhl-Stiftung unanfechtbar sei. Dies gelte auch für Mitglieder des Stiftungskuratoriums.