Göttinger Studie zu Auswirkungen von Fairtrade-Handel
Wissenschaftler der Universität Göttingen und ihre internationalen Partner haben die Auswirkungen von Fairtrade auf arme Landarbeiter in Afrika untersucht. Dabei zeigte sich, dass Fairtrade zwar die Bedingungen von Angestellten in lokalen Genossenschaften verbessert, aber nicht die Situation von Arbeitern im Kleinbauernsektor. Zur Untersuchung verglichen die Wissenschaftler Daten von 1.000 Landarbeitern in der Elfenbeinküste. Nach Martin Qaim, Agrarökonom der Universität Göttingen und leitender Autor der Studie, stellen Landarbeiter im Kleinbauernsektor eine große Bevölkerungsgruppe dar, die von Entwicklungsorganisationen oft übersehen würde. Die mit dem Fairtrade-Siegel verbundenen Anforderungen an Mindestlohn und faire Arbeitsbedingungen würden in Genossenschaften kontrolliert und durchgesetzt, für die Arbeiter auf den Farmen der Kleinbauern würden die Daten jedoch keinerlei Effekte zeigen. Dort seien Kontrollen zu aufwendig und würden kaum gemacht, folglich müssten bessere Lösungen gefunden werden, um dem Fairnessanspruch umfassender gerecht zu werden.