Göttinger Wirtschaftswissenschaftler untersuchen Wirkung von Einkommensunterschieden auf Risikobereitschaft
Wirtschaftswissenschaftler der Universität Göttingen haben in Computer-Laborexperimenten die Wirkung von Einkommensunterschieden auf die Risikobereitschaft von Entscheidungsträgern untersucht. Ergebnis der Studie ist, dass sich die Risikobereitschaft von Personen erhöht, sobald diese ein geringeres Einkommen als andere Personen haben, mit denen sie sich vergleichen. Umgekehrt gehen Entscheidungsträger, der Untersuchung zufolge, geringere Risiken ein, wenn sie ein höheres Einkommen als die Vergleichspersonen haben. Daraus folgt laut Holger A. Rau von der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Göttingen, dass zum Beispiel wenn ein Fondsmanager höhere Gewinne erzielt als sein Kollege, so kann dies zur Folge haben, dass sich die Risikobereitschaft seines Kollegen signifikant erhöht, um die bestehende Einkommenslücke zu schließen. Das riskante Verhalten wird weniger, wenn die Entscheidungsträger feststellen, dass die Vergleichsperson ein kleineres Einkommen aufweist. Die Ergebnisse sollen Erkenntnisse hinsichtlich der Ausgestaltung von Arbeitsverträgen geben, um durch Organisationsstrukturen und Informationspolitiken das Risikoverhalten der Arbeitnehmer zu steuern.