Geschrieben von Jennifer Bullert
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Obwohl die Armutsgefährdung in Niedersachsen 2018 zurückgegangen ist, sieht die Landesarmutskonferenz Niedersachsen (LAK) keinen Anlass für eine Entwarnung. Vielmehr fordert sie eine nachhaltige Bekämpfung der Armut durch die Gründung gemeinnütziger Landeswohnungsbaugesellschaften, einer Mindestlohnerhöhung sowie einer Erhöhung des Hartz IV-Regelsatzes um 20 Prozent und eine armutsfeste Grundsicherung für Kinder. Dem Landesamt für Statistik Niedersachsen (LSN) zufolge sank die Armutsgefährdungsquote im vergangenen Jahr um 0,8 Prozent auf 15 Prozent. Als besondere Gefahr sieht die LAK die zunehmende Mietarmut. Beispielsweise würden 35,4 Prozent aller Haushalte in Göttingen mehr als ein Drittel ihres Nettoeinkommens für ihre Miete aufwenden müssen, erklärte der Geschäftsführer der LAK, Klaus-Dieter Gleitze. Da die Armut trotz guter Konjunktur nicht nachhaltig abnehme, befürchtet er zudem einen Anstieg bei einer sich verschlechternden wirtschaftlichen Lage. Vor diesem Hintergrund verweist er auch auf eine erhebliche Zunahme von Altersarmut.Wie das LSN mitteilt, lag die Armutsgefährdungsschwelle in Niedersachsen für einen Einpersonenhaushalt zuletzt bei 1.016 Euro.