Laut Forschern extreme Ungleichheit der Reisemobilität im Mittelmeerraum
Ein Forscherteam aus Göttingen, Paris und London hat in einer Untersuchung über die Reisemobilität im Mittelmeerraum eine extreme Ungleichheit festgestellt. Zwischen Spanien, Italien und Frankreich finden demnach die meisten Bewegungsströme statt. Zu Süd-Nord-Bewegungen komme es aufgrund des Mittelmeeres eher selten. Für die Untersuchung analysierten die Forscher die Reisestromentwicklung im mediterranen Raum zwischen 1995 bis 2016. Die Daten stammen von der Welttourismusorganisation. Um die Mobilität der Menschen zu erhöhen, seien beispielsweise liberalere Visabestimmungen eine Maßnahme, erklärte Emanuel Deutschmann vom Institut für Soziologie der Universität Göttingen. Er kritisierte zudem, dass in den Medien ein stark verzerrtes Bild verbreitet werde, in dem bei Süd-Nordbewegungen von Menschenmassen gesprochen werde. Dabei handele es sich nach den Ergebnissen der Studie lediglich um einen kleinen Bruchteil.