Eskalation bei Abschiebeversuch im Göttinger Rosenwinkel
Gestern Früh ist es bei einer versuchten Abschiebung eines 18-jährigen Mannes aus dem Kosovo im Göttinger Rosenwinkel zu einer Eskalation und körperlicher Gewalt gekommen. Laut Polizeiangaben haben die Beamten versucht, die rechtskräftige Abschiebeverfügung gegen 4:30 Uhr durchzusetzen. Die Bewohner seien mehrmaligen Aufforderungen, die Tür zu öffnen, nicht nachgekommen. Um sich dennoch Zugang zu der Wohnung zu verschaffen, sahen sich die Polizisten gezwungen, eine Ramme einzusetzen, so die Polizei. Laut Angaben des Medienkollektivs „Links Unten Göttingen“ seien dadurch drei Menschen hinter der Tür verletzt worden. Die Polizeiinspektion Göttingen gibt an, dass es in Folge der gewaltsamen Türöffnung Angriffe auf die Beamten gegeben habe. Sie hat nun Ermittlungsverfahren wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung und wegen Widerstands eingeleitet. Das „Bündnis gegen Abschiebungen“ spricht davon, dass die schwer bewaffneten Einsatzkräfte sich ohne vorherige Ankündigung Zutritt zu der Wohnung verschafft hätten. Um weitere Verletzte zu vermeiden habe der Einsatzleiter der Polizei den Einsatz um 4:40 Uhr abgebrochen. Im Anschluss an den Einsatz ist es gestern gegen 10:30 Uhr vor dem neuen Rathaus zu einer spontanen Demonstration gegen die Aktion gekommen. Es haben circa 60 Personen demonstriert.