Geschrieben von Julia Kleine
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Göttinger Forscher haben einen fundamentalen Kommunikationsprozess in Proteinen entschlüsselt. Die Wissenschaftler der Universität Göttingen sind zuversichtlich, dass diese Entdeckung dazu führt, die Chemie des Lebens sowie Krankheitsmechanismen besser zu verstehen und neue Medikamente zu entwickeln. Proteine sind die „Arbeitspferde“ einer jeder lebenden Zelle und für viele grundlegende Prozesse verantwortlich. Sie werden insbesondere als Biokatalysatoren im Stoffwechsel und für die Kommunikation innerhalb der Zelle und zwischen den Zellen benötigt. Das Team unter der Leitung von Kai Tittmann und Ricardo Mata fanden einen Weg, hochwertige Proteinkristalle aus einem menschlichen Protein zu züchten. Mit Hilfe eines DESY-Partikelbeschleunigers konnten die Forscher einen „Tanz der Protonen“ beobachten. Dieser zeigte, wie entfernte Abschnitte des Proteins sofort miteinander kommunizieren konnten – wie Strom, der durch einen Draht fließt. Die Entdeckung soll die Entwicklung von schaltbaren Proteinen ermöglichen, die für eine Vielzahl möglicher Anwendungen in Medizin, Biotechnologie und umweltfreundlicher Chemie eingesetzt werden können.

Forschungsteam von Kai Tittmann und Ricardo Mata (Bild: Axel Wuttke)