Neurowissenschaftler aus Göttingen erforschen visuelle Wahrnehmung von Primaten
Ein Team von Neurowissenschaftlern aus Göttingen und Teheran hat in einer Untersuchung Erkenntnisse darüber gewonnen, wie das Gehirn von Primaten die visuelle Wahrnehmung organisiert. Dabei fanden sie heraus, dass Nervenzellen visuelle Merkmale mit unterschiedlichen Frequenzen übertragen, um so einen visuellen Gesamteindruck zu ermöglichen. Die Studie untersuchte an Rhesusaffen die Wahrnehmung von sich bewegenden farbigen Objekten. Dabei fanden die Wissenschaftler heraus, dass die Nerven-Netzwerke des Gehirns für Farbe und Bewegung unterschiedliche Frequenzen verwenden. Diese Informationen werden dann in höhere Hirnareale übertragen und schließlich die verschiedenen visuellen Merkmale zu einer einheitlichen Wahrnehmung zusammengeführt. Konkret konnten die Forscher nachweisen, dass die Gehirnregion, die Farbe verarbeitet, die Informationen über eine niedrigere Frequenz überträgt, als die Region, die Bewegungssignale im hochfrequenten Bereich verarbeitet. Die Untersuchung soll Rückschlüsse auf die Prozesse im menschlichen Gehirn zulassen sowie dem besseren Verständnis von neurologischen oder neuropsychiatrischen Erkrankungen dienen.