Geschrieben von Johannes Meinecke
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Göttinger Wissenschaftler um Christian Dullin am Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie der Universitätsmedizin Göttingen (UMG) haben nachgewiesen, dass mit Hilfe der hochauflösenden Röntgenbildgebung, der sogenannten Micro Computer Tomographie, kleinste Details in Gewebeproben dreidimensional dargestellt werden können. Diese Informationen können dazu verwendet werden, die Schnittführung gezielt durch eine ausgewählte Region im Gewebe zu legen. Für eine genaue Diagnosestellung wird häufig eine mikroskopische Analyse von mikrometerdünnen Gewebeschnitten benötigt. Bei Knochenproben ist das Anfertigen dieser Schnitte schwierig, da man nicht in die Proben hineinsehen kann. Daher muss die Positionierung der Schnitte eher zufällig erfolgen, wodurch möglicherweise Strukturen übersehen werden. Das neue Konzept soll in ein hochpräzises computergesteuertes Schneide-Verfahren für den Einsatz in der Grundlagenforschung und klinischen Fragestellungen umgesetzt werden. Das Projekt wird von Natalya Hartig und Philipp Nolte, zwei Promovierenden aus den Fachgebieten Informatik und Präzisionsmaschinenbau der HAWK bearbeitet. Sie werden dabei von dem interdisziplinären Team HAWK/UMG, bestehend aus Experten der Fachgebiete Ingenieurwesen, Informatik und biomedizinischer Anwendung, fachübergreifend betreut. Die Firma LLS ROWIAK aus Hannover stellt für das Vorhaben ihre Erfahrung im Gebiet der Histologie, insbesondere der Histologie von Hartgeweben und Implantaten, und das Lasermikrotom “TissueSurgeon” zur Verfügung. Damit ist es möglich, zirka 10 Mikrometer dünne Schnitte von nicht entkalkten Knochenproben anzufertigen.