Göttinger Weststadt: 80 Verdachtspunkte auf Kampfmittel aus Zweitem Weltkrieg
In der Göttinger Weststadt gibt es über 80 Verdachtspunkte auf Kampfmittel aus dem Zweiten Weltkrieg. Das hat die Stadt heute mitgeteilt. Basierend auf Informationen des Landesamtes für Geoinformation und Landesvermessung Niedersachsen ist dabei das Gebiet westlich und östlich der Leine betroffen. Konkret geht es um die Godehardstraße, das Blümchenviertel und den Schützenplatz. Der Kampfmittelbeseitigungsdienst Niedersachsen wird die Verdachtspunkte nun sondieren. Oberbürgermeister Rolf-Georg Köhler erklärte, dass zurzeit jedoch keine besondere Gefahrenlage für die Bevölkerung vorliege. Von der Situation zeigte sich Köhler dennoch betroffen: „Ich hatte so vom Gefühl her immer die Sorge, dass da wieder was auftritt. Das nimmt einen sehr mit, weil man eben weiß, dass das eine Situation ist, in der Menschen sich erst mal unwohl fühlen, ich mich auch. Das Zweite ist, wir müssen jetzt bei allem Unwohlsein eigentlich konkret handeln, müssen uns da rein arbeiten ins System. Und mir bereitet sowas einfach schlaflose Nächte.“ Die kurzfristige Räumung der betroffenen Bereiche sei aktuell nicht nötig. Allerdings befindet sich ein Verdachtspunkt an einer Gasleitung der Stadtwerke. Dem Ersten Stadtrat, Christian Schmetz, zufolge soll dieser Leitungsabschnitt nun gesperrt werden. Es bestehe jedoch keine Gefahr für Anwohnende. Zudem soll der Verdachtspunkt bereits morgen Früh mit Containern gesichert und der Leineradweg gesperrt werden. Wegen der bevorstehenden kalten Jahreszeit sollen die Sondierungen jedoch erst im Frühjahr beginnen. Ein weiterer Verdachtspunkt befindet sich am Kulturzentrum. Zuletzt hatte die Stadt Ende Januar rund 8.000 Bewohner*innen der Weststadt wegen Bombenverdachts evakuieren müssen. Alle vier Verdachtspunkte hatten sich seinerzeit als Blindgänger herausgestellt, die kontrolliert gesprengt werden mussten.