Gedenken an Alexander Selchow: Erinnerungspfad in Rosdorf eröffnet
In Rosdorf ist gestern der Erinnerungsweg in Gedenken an Alexander Selchow eröffnet worden. Bei der Eröffnungsveranstaltung wurde ebenfalls die Rosdorfer Erklärung an die Landtagsabgeordneten Pippa Schneider (Grüne) und Christian Frölich (CDU) übergeben. Hintergrund ist die Ermordung des 21-jährigen Rosdorfers Alexander Selchow in der Neujahrsnacht 1990/91. Selchow starb in Folge eines Messerangriffs durch zwei rechtsextreme Täter. Die Rosdorfer Erklärung fordert dazu auf, den Mord als politisch motiviertes Verbrechen einzustufen. Bisher gelte er noch als Beziehungstat. Die Rosdorfer Erklärung wurde von derselben Arbeitsgruppe in Leben gerufen, die auch den Erinnerungsweg geplant und umgesetzt hat. Dazu Julia Roesler aus dem Rosdorfer Ortsverband und Mitglied der Arbeitsgruppe: „Der Erinnerungsweg hat zehn Stationen hier durch das Dorf. Das sind Stationen, die wir bei der Auftaktveranstaltung mit den Bürgerinnen und Bürgern des Dorfes gesammelt haben. Da kamen ganz viele Vorschläge und davon haben wir zehn umgesetzt. Und jeder Gedenkpunkt ist verknüpft mit einem Interview, das man über einen QR-Code abrufen kann und dort erzählt ein Zeitzeuge oder eine Zeitzeugin, manchmal auch zwei oder drei Personen, wie sie den Mord erlebt haben oder die Zeit danach.“ Bisher sind sechs der zehn Stationen fertig installiert. Im Laufe dieser Woche soll der Gedenkpfad vollkommen fertiggestellt werden.