Geschrieben von Antonia Rust
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Thomas Buergenthal, Träger des Edith-Stein-Preises, ist am Montag in Miami verstorben. Er wurde 1944 aufgrund seines jüdischen Glaubens gemeinsam mit seinem Vater, Mundek Bürgenthal, zur Sklavenarbeit nach Auschwitz verschleppt. Sein Vater starb 1945 in ein Nebenlager des KZ Buchenwald. Der 10-jährige Thomas Buergenthal überlebte Auschwitz und den Todesmarsch im Winter 1945 in das KZ Sachsenhausen mit Erfrierungen. In einem polnischen Waisenhaus wurde er dann mit seiner aus Göttingen stammenden Mutter, Gerda Silbergleit, wiedervereint. Sie hatte ebenfalls ein Konzentrationslager überlebt. Buergenthal zog 1946 zu seiner Mutter nach Göttingen und besuchte dort das Felix-Klein-Gymnasium. 1951 zog er in die USA, machte dort seinen Schulabschluss und studierte Rechtswissenschaften. Er promovierte und arbeitete anschließend viele Jahre als Universitätsprofessor. Seine Verbindungen nach Göttingen blieben ihm bis zu seinem Tod erhalten. Als Richter am Internationalen Menschenrechtsgerichtshof in Den Haag schloss Buergenthal seine Berufslaufbahn ab. 2019 wurde er von der Göttinger Edith-Stein-Kreis e.V. für seinen unermüdlichen Kampf um die universellen Menschenrechte ausgezeichnet.