Geschrieben von Johannes Meinecke
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Ein Team aus Wissenschaftlern unter Beteiligung der Universität Göttingen hat den Erfolg von Renaturierungsprojekten, sogenannten Rewilding-Maßnahmen, analysiert. Der Erfolg hänge dabei nicht nur von der Ansiedlung einzelner Pflanzen- oder Tierarten in einem Gebiet ab, vielmehr gehe es um Hilfe für das geschädigte Ökosystem, sich selbst zu regenerieren. Die Ergebnisse des internationalen Teams unter Leitung der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) und des Deutschen Zentrums für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) Halle-Jena-Leipzig zeigen, wie Rewilding-Maßnahmen besser geplant und umgesetzt werden können. Viele Ökosysteme seien heute nicht mehr in der Lage, wichtige Aufgaben wie den Hochwasserschutz zu erfüllen, so Henrique Pereira, Mitarbeiterin des Projektes. Der Bau von Städten, Straßen und Fabriken sowie die Intensivlandwirtschaft hätten die Natur weltweit stark geschädigt und die Artenvielfalt sei dadurch kontinuierlich gesunken. Die Studie stellt eine Schablone vor, wie Rewilding-Projekte geplant und umgesetzt werden können. Die Forscher haben in diesem Zusammenhang einen Perspektivwechsel gefordert: Es gebe nicht das eine ideale Ökosystem, das man herstellen könne. Stattdessen sei es notwendig, die Funktionen und Störungen des jeweiligen Ökosystems zu analysieren und daraus geeignete Maßnahmen abzuleiten.