Sendung: Mittendrin Redaktion
AutorIn: Max Scheid
Datum:
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Am Ende der Saison hieß es: Klassenerhalt gesichert. Wie es zu dieser Situation kam und wie die Saison 2023/24 für die BG gelaufen ist, erfahren Sie von Max Scheid.

Manuskript

Mit einer Bilanz von 10 Siegen und 24 Niederlagen beendet die BG Göttingen die Saison 2023/24 auf dem 14. Tabellenplatz. Abstieg verhindert, aber auch weit weg von den Playoffs. Mit eben dieser Bilanz sind vorherige Saison 2022/23 die Fraport Skyliners noch abgestiegen. Mit dem Abstieg hatte die BG in der Saison 2022/23 allerdings nichts zu tun. Im Gegenteil, man erreichte auf dem sechsten Platz die Playoffs und qualifizierte sich für den FIBA Europe Cup.

Dann kam eine Offseason, die viel umgekrempelt hat in Göttingen. Nur vier Spieler blieben bei der BG, für alle anderen Spieler musste Ersatz gefunden werden. Umso eindrücklicher wird der Aderlass an Spielern, wenn man bedenkt das von den vier Spielern lediglich Matthis Mönninghoff vergangene Saison regelmäßig auf dem Parkett stand. Kapitän Harper Kamp verletzte sich in den Playoffs und kam 2023/24 nicht zum Einsatz. Die verbliebenen beiden Spieler Max Wüllner und Peter Hemschemeier, beides junge Nachwuchsspieler, standen vergangene Saison, zusammengerechnet keine 60 Minuten auf der Platte.

Es mussten also Neuzugänge her und die BG hat ganze 8 neue Spieler verpflichtet. Wie zufrieden BG Geschäftsführer Frank Meinertshagen mit dem Zusammenhalt des neu geschaffenen Teams war, erzählte er in einem Interview.

 

O-Ton Meinertshagen 1, 21 Sekunden

Ich glaub, dass das tatsächlich eine unserer großen Stärken war und dass da auch so die Auswahl der Spieler sehr gut funktioniert hat, weil Charaktere immer sehr, sehr wichtig sind in so einem Team. Gerade wenn man dann mehr Spiele verliert, als man gewinnt, ist es ganz, ganz wichtig, dass man, einen guten Zusammenhalt hat, gute Charaktere hat, und ich glaube, dass das maßgeblich dazu beigetragen hat, dass wir viele wichtige Spiele dann auch gewonnen haben.“

 

Text

Doch nicht nur auf dem Feld gab es personelle Veränderungen. Auch auf der Bank hat sich etwas getan. Der ehemalige Co-Trainer Olivier Foucart wurde zum Headcoach ernannt, während für seine ehemalige Position Kenneth Desloovere aus der zweiten Belgischen Liga geholt wurde. Ob diese Umstellung auf der Bank ein Problem in der vergangenen Saison war und wie er die Arbeit des Trainerduos gesehen hat, erklärt Frank Meinertshagen.

 

O-Ton Meinertshagen 2, 37 Sekunden

Problem ist vielleicht das falsche Wort, aber natürlich haben wir mit Olivier Foucault und Kenneth Desloovere, ein Coach oder ein Assistant Coach, die wenig bis gar keine Erfahrung auf dem Niveau hatten, in ihren Rollen. Olivier als Head Coach, als Assistent Coach hatte er schon Erfahrung. Und da wussten wir schon vorher, dass das auch ein bisschen Zeit braucht natürlich und dass auch die Entwicklung brauchen und Erfahrung brauchen auf dem Niveau und dass das am Anfang ein bisschen schwieriger sein kann. Aber ja, also dass wir die Verträge verlängert haben, beziehungsweise Ausstiegsoptionen nicht genutzt haben, zeigt ja, dass wir alle sehr zufrieden sind.“

 

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Am 07.Oktober 2023 ging es dann endlich los für die Veilchen in ihrem ersten Heimspiel gegen die Merlins Crailsheim. Ein erster Sieg und ein erstes Spiel, welches in der Sparkassenarena in die Verlängerung geht, es soll nicht das Letzte bleiben. Von den folgenden 16 BBL-Spielen können allerdings nur 3 Spiele gewonnen werden, und so stehen die Veilchen nach der Hälfte der Saison bei 4 Siegen und 13 Niederlagen und damit tief im Tabellenkeller.

Erfolgreicher konnte sich die BG auf internationaler Ebene präsentieren. Nach 5 Siegen bei nur einer Niederlage, konnte man die erste Gruppenphase des FIBA Europe Cup souverän hinter sich bringen und in die zweite Runde einziehen. In dieser gelangen dann allerdings nur noch 3 Siege bei 3 Niederlagen und damit wurden die Europe Cup Play-Offs, wenn auch knapp, verpasst.

Nicht nur ist nach diesem Aus die Doppelbelastung zweier Wettbewerbe überstanden, sondern in der Zwischenzeit ist auch Mid-Season Neuzugang David DeJulius in Göttingen angekommen. Welchen Einfluss diese beiden Faktoren auf die Saison hatten, erzählt Frank Meinertshagen.

 

O-Ton Meinertshagen 3, 40 Sekunden

Na, ich glaube, dass wir, dass uns vor allen Dingen dann geholfen hat, als wir nicht mehr international gespielt haben und dass wir einfach mehr trainieren konnten und dadurch unsere Schwächen in der Verteidigung verbessern konnten, was uns wiederum dann geholfen hat, mehr Spiele zu gewinnen, und wir im laufenden Wettbewerb den Point Guard ausgewechselt haben, und das ist so n bisschen, wie so eine Herz OP, weil das einfach ne sehr sehr entscheidende Position ist im Basketball. Das ist nie einfach und ja, also David hat dann maßgeblich natürlich an den Erfolgen, die wir dann mit ihm erringen konnten, teil gehabt und hat all das mitgebracht, was wir uns erhofft haben, nicht nur auf dem Feld, sondern auch drumherum, also hat einfach Verantwortung übernommen und das hat andere ein Stück weit entlastet, und so ist das ganze Team dann besser geworden“

 

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Und tatsächlich, ob es am drohenden Abstiegsplatz, an neuem Wind durch die Neuverpflichtung, oder an einer besseren Routine und Spielerfahrung lag, kam die BG zum Ende der Saison nochmal etwas in Schwung. Trotz einer schmerzhaften Niederlage gegen Crailsheim, einem der direkten Konkurrenten im Tabellenkeller, können die letzten 10 Spiele durchaus als erfolgreich beschrieben werden. 3 Siege bei 7 Niederlagen, das entspricht einer Siegquote von ca. 43%. Hätte man diese konstant über die Saison hinweg gezeigt, wären die Play-Ins durchaus drin gewesen.

Was fängt man als BG Fan mit dieser Saison abschließend an? Das Gröbste ist verhindert. Der Klassenerhalt konnte, wenn auch später als gehofft, gesichert werden und der Fanblock konnte beim letzten Heimspiel „Nie mehr zweite Liga“ anstimmen. Nach einem sechsten Platz und einer Playoff Teilnahme in der Vorsaison allerdings, war die Saison wohl eher eine Enttäuschung. Ein ähnlich ambivalentes Fazit zieht auch der BG Geschäftsführer Frank Meinertshagen.

 

O-Ton Meinertshagen 4, 34 Sekunden

Das ist ein bisschen schwierig. Ich finde, dass es insgesamt eine erfolgreiche Saison für uns war, weil wir den Klassenerhalt geschafft haben, was für uns hier in Göttingen nach wie vor keine Selbstverständlichkeit ist. Auf der anderen Seite war das Ziel vor der Saison, dass wir um die Play-Ins Mitspielen, und das haben wir nicht geschafft und jetzt mit Platz 14, haben wir so abgeschnitten. Also da stehen wir zurecht auf Platz 14. Ja, also insgesamt. Bin ich zufrieden. Wir hatten uns ambitionierte Ziele gesetzt, die wir eben nicht erreicht haben.“

 

Text

Nach einer kurzen Sommerpause, lässt aber auch die kommende Saison gar nicht mehr allzu lange auf sich warten. Ende September geht es meistens schon wieder los in der BBL.